spleen*trieb 2020
AUSSCHWÄRMEN .
Im Rahmen der Nachwuchsschiene spleen*trieb schwärmen junge Grazer Künstler*innen aus und verwandeln den Stadtrand zu ihrer eigenen Welt, zu einem Festival im Festival. Crossover-Projekte zwischen Theater, Musik, Tanz, Performance und Poetry führen hinaus in den öffentlichen Raum, auf ungewohnte Wege und zu unbekannten Orten.
Sechs Teams präsentierten im Februar 2020 ihre performativen Experimente rund ums Ausschwärmen:
Sie stellen die Frage was Heimat ausmacht, geben den unterschiedlichen Aspekten des Wartens ein Gesicht, begeben sich auf die magische Suche nach Sternschnuppen und Kometen, machen auf einer Vorstadt-Safari einmalige Entdeckungen zwischen bäuerlicher Rohheit und bürgerlichem Glanz, klären im Linkswalzertraining über Benimmregeln auf und stellen generationsübergreifende Fragen, die jetzt einfach mal so gestellt werden müssen!
Lass auch du dich auf die eine oder andere Reise ein und schwärme mit uns aus!

WARTEN
Zeitverschwendung bitte einplanen
Warten.
Stecken in einem Zeitsumpf. Menschenlesen und Wolkenzählen. Ohnmacht und Aktion. Vor Langeweile sterben und vor Stress vergehen. Und sich doch nicht weiterbewegen.
Warten.
Auf den Bus, auf die Bim oder darauf, dass „das Leben endlich anfängt“. Aufs nächste Bier oder aufs Ende der Werbepause. Eine Zigarette rauchen und ein- und ausatmen.
In diesem Projekt wird dem Warten ein Gesicht gegeben – eigentlich viele Gesichter. Gesichter, die es kaum erwarten können, ihre Geschichten zu erzählen.

SAFARI
Wo ist die Stadt?
!! ECHTE SAFARI INS GRAZER WILDLAND
BEI ALT-TREMENDORF !!
Bestaunen Sie das vorstädtische Idyll Tremendorf (heute „Graz St. Peter“) von seiner besten Seite! Erleben Sie die einmalige Mischung aus bäuerlicher Rohheit und bürgerlichem Glanz!
** die exklusive Chance für Innenstädter
** authentische Begegnungen mit echten Einheimischen
** auf den Spuren des Geheimnisses des verschwundenen Herrenhofs
** eine Abenteuerfahrt für Jung und Alt
Mit dem St.-Peter-Experten Peter Blieni! (klimatisierter Reisebus)

DU BIST ICH ALT
Das ist bestimmt kein Drama
Ich muss das jetzt klären:
Was soll ich mit den Fotos machen, bei denen keine*r mehr weiß, wer darauf zu sehen ist?
Gibt es vielleicht Konten oder Dokumente, von denen ich wissen sollte?
Muss ich irgendwann wieder zurück in dieses Haus ziehen oder wohnt da dann wer anders?
Und kannst du mir ein Zeichen geben, wenn du wirklich nicht mehr mitbekommst, was um dich herum passiert?
Erwachsene Kinder haben alte Eltern. Und ich bin jetzt schon länger kein Kind mehr. Aber du bist doch auch nicht alt, oder?

NOMADENHERZ
Heimat ist – wo Lichter sind
„Erst diese glitzerbunte Farbenpracht
hat die Stille laut gemacht.
Und dort, wo der Mond ganz anders scheint,
dort kannst du meine Geschichte verstehen.
Ja, dort kannst du mein Heimkommen sehen.
Denn dort, wo es glüht vor Leidenschaften,
ist dort, wo die Nacht mir am schönsten erscheint. Dorthin, wonach mein Herz, wenn ich weg bin, weint …“
Eine Performance, bei der sich die Darsteller*innen gemeinsam mit dem Publikum auf eine atmosphärische Suche begeben. In musikalischen, körperlichen und sprachlichen Bildern wird das Publikum durch das Stück geleitet und dabei immer wieder mit der eigenen persönlichen Reise konfrontiert: Wer bin ich und was macht Heimat für mich aus?

STERNSCHNUPPEN UND KOMETEN
Eine Reise der bizarren Gebilde im (Mikro-)Kosmos
Wenn der Organismus eines jeden Lebewesens sich selbstständig macht, verspielt und mutig, dann passiert es: Magie setzt ein, Unerklärliches, Wunderbares, und wir staunen. Jenseits jeder Logik und doch einer geheimen Ordnung folgend. Kleine Teilchen eines großen Ganzen zischen und flutschen, leuchtend und mysteriös, den Gesetzen dieses Spiels folgend, und die mächtige Masse übernimmt das dynamiksteuernde Ruder.
Eine Bewegungsperformance. Willkommen zurück!

LINKSWALZERTRAINING
Regeln des Anstands und gegenseitigen Respekts im Umgang mit Theatermenschen und im Nachgespräch
Theaterfestivals beinhalten Stress und Chancen. Fachlich hochqualifiziert und übermotiviert dabei zu sein, genügt im Theater aber nicht mehr.
Auf ein „Sip“ folgt ein „Sep“. Und mit „Spoing“ darf nicht öfter als dreimal hintereinander abgewehrt werden. Jede*r weiß über die Dos and Don’ts Bescheid, aber auf die kleinen Feinheiten kommt es an. Wer den Umgang mit anderen Theatermenschen nicht beherrscht, kann sich unmittelbar fehl am Platz fühlen – Regeln und Etikette sind wichtig, um ein gutes Miteinander zu garantieren.
In übersichtliche Kurzeinheiten gegliedert und unterstützt durch lockere, humorvolle Expert*innen wird erklärt, wie du dich zu benehmen hast. Denn du hast dich zu benehmen. Das sagt unsere Gesellschaft so.