Awareness
graz will Strukturen schaffen, die einen sensiblen Umgang in Hinblick auf Diskriminierung und Grenzüberschreitung ermöglichen und in denen alle Lebensrealitäten Platz haben. Wir wünschen uns, dass graz ein Festival ist, an dem sich alle Teilnehmer*­innen wohlfühlen. Für das Team ist der Awareness-Prozess ein laufender Prozess, an dem wir gemeinsam arbeiten und in Form von Weiterbildungen, Workshops, Erfahrungen etc. unser Wissen ständig erweitern, dazulernen, informieren und sichtbar machen. Auch in diesem Jahr richten wir unsere Aufmerksamkeit verstärkt auf Teilhabe und Diversität. Teilhaben können! – Das ist unser Wunsch, zugleich aber auch ein Auftrag für unser Festival. Wir bemühen uns um einen möglichst barriere-armen Zugang für alle. Schritt für Schritt nähern wir uns diesem Ziel an.
Verhaltenskodex
Bei graz ist kein Platz für
Gewalt
Sexismus
Antisemitismus
Rassismus
Ableismus
Transfeindlichkeit
Queerfeindlichkeit
Klassismus
Altersdiskriminierung
andere Diskriminierungsformen
Solltest du einen dieser Punkte erleben oder beobachten, bitte melde es uns.
1. Unser Awareness-Team erkennst du am -T-Shirt mit rotem Button. Melde es gerne direkt bei ihm.
2. Sende uns auch gerne ein Mail unter awareness@spleen-graz.at
3. Ruf uns auch gerne unter der Nummer +43 664 4658970 an. Wir sind die meiste Zeit erreichbar. Solltest du uns nicht gleich erreichen, rufen wir zurück.
Richtlinien für ein diskriminierungssensibles & ressourcenschonendes Miteinander
graz soll ein Festival sein, in dem sich jede*r wohlfühlen kann. graz soll ein safer space für alle sein. Die Richtlinien für das Theaterfestival graz sollen sicherstellen, dass alle Teilnehmer*innen respektvoll und sensibel miteinander umgehen.

Wir wünschen: Einen Raum ohne Diskriminierung
Wir wünschen keine Diskriminierungen in irgendeiner Form. Sexismus, Antisemitismus, Rassismus, Ableismus, Transfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Klassismus, Adultismus und andere Diskriminierungsformen haben bei uns keinen Platz.
Wir wünschen: Eine gewaltfreie Umgebung
Jede*r soll sich beim spleen-Festival wohl und sicher fühlen. Die Anwendung von körperlicher und psychischer Gewalt (z.B. Mobbing) ist deshalb untersagt.
Wir achten auf: Sensibilität für Sprache
Die Verwendung beleidigender, gewaltvoller, abwertender oder diskriminierender Sprache ist unerwünscht. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, auf ihre Wortwahl zu achten und zu versuchen, inklusive und respektvolle Begriffe zu verwenden, wie z.B. das Achten von gewünschten Pronomen oder Anreden.
Wir sind sensibel für Unterschiede
Wir möchten, dass ihr euch bewusst macht, dass alle Teilnehmer*innen unterschiedliche Hintergründe, verschiedene Perspektiven und Erfahrungen mitbringen. Nicht alle Teilnehmenden haben dieselben Chancen und Möglichkeiten der Teilhabe. Achtet aufeinander!
Wir schonen die Umwelt
Das Festival versucht möglichst nachhaltig zu wirtschaften. Bitte achtet auf einen achtsamen Umgang mit Ressourcen und der Umwelt – daher bitte: Mülltrennung! Keine Hygieneartikel in die WC-Spülung, Wasser sparen, Öffis nutzen und und …
Ansprechen von Vorfällen
Das Awareness-Team ist ansprechbar, falls ihr grenzüberschreitendes oder diskriminierendes Verhalten erlebt oder beobachtet. Auch, wenn ihr euch aus anderen Gründen unwohl fühlt oder euch bestimmte Situationen unangenehm sind, könnt ihr auf uns zukommen. Wir sind für euch da, hören euch zu und bieten Unterstützung an. Ihr definiert selbst, wann eure Grenzen überschritten wurden. Gemeinsam können wir überlegen, was ihr in den Situationen braucht und gegebenenfalls zwischen Menschen vermitteln. Wir behandeln alle uns genannten Informationen sensibel und erzählen nichts ohne euer Einverständnis weiter.
Konsequenzen bei Verstößen
Bei Verstößen gegen unsere Richtlinien wird das Organisations- oder das Awareness-Team das Gespräch mit den beteiligten Personen suchen. Wir möchten im Blick behalten, dass Menschen an unterschiedlichen Punkten im Lernprozess zu Diskriminierungen stehen. Wir behalten uns vor, Verwarnungen oder einen Ausschluss von der Veranstaltung auszusprechen. Im Notfall muss die Polizei gerufen werden.
Wir wünschen uns, dass graz ein Ort ist, an dem sich alle Teilnehmer*innen wohlfühlen. Das können wir gemeinsam schaffen, indem wir uns an diese Richtlinien für ein Miteinander halten.
Habt eine schöne Zeit!
Notfallkontakte
Polizei: Im Notfall nach Möglichkeit sofort reagieren und die Polizei alarmieren (133 wählen).
Rettung: 144
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: Soforthilfe für Frauen die von Gewalt betroffen sind. frauenhelpline.at Beratung per Telefon (08000 222 555) (rund um die Uhr, anonym, in 6 Sprachen und Gebärdensprache).
Rat auf Draht: Falls ihr Probleme habt und nicht wisst, bei wem ihr euch melden könnt, dann ist „Nummer gegen Kummer” eine gute Anlaufstelle. Telefon: 147
PsyNot: 0800 44 99 33 (kostenfrei und anonym) Hilfe für Betroffene von sexueller Gewalt in der Kindheit, ihre Angehörigen und andere Menschen, die sie unterstützen wollen.
Weißer Ring: Hilfe für Kriminalitätsopfer: Beratung per Telefon (050 50 16) und E-Mail (anonym).
Antidiskriminierungsstelle Steiermark: Beratungund Begleitung, 0316 714-137 (Office), Mo, Di & Do, 9-17 Uhr und Fr, 9-14 Uhr, Pestalozzistraße 59/3, 8010 Graz
Gleichbehandlungsanwaltschaft Steiermark: Beratungund Begleitung, 0316 720 590 (office), Mo-Do, 9-15 Uhr und Fr, 9-12 Uhr, Südtiroler Platz 16, 8020 Graz
ZARA – Zivilcourage & Anti-Rassismus-Arbeit: Beratungund Begleitung, 019291399 (office), Mo-Mi, 10-15 Uhr, Do, 10-18 Uhr und Fr, 10-15 Uhr
BanHate (App): https://www.banhate.com Eine kostenlose App in der Hasspostings oder Hassverbrechen schnell, einfach und vor allem anonym via Smartphone bzw. Tablet gemeldet werden können.
Taxi-Unternehmen: 0316/878, 0316/812190, 0676/7849940
Glossar
Ableismus ist die Diskriminierung eines Menschen aufgrund einer (zugeschriebenen) Behinderung – sowohl sichtbar als auch unsichtbar. Hierbei ist nicht nur die strukturelle Ebene (keine Barrierefreiheit im Alltag, fehlende Sichtbarkeit & Repräsentation, etc.) gemeint, sondern auch vermeintlich „gut gemeinte” Taten, wie etwa für die Personen zu sprechen oder zu handeln, um helfen zu wollen. Die Person wird hier ausschließlich auf die Beeinträchtigung reduziert.
Altersdiskriminierung (Adultismus & Ageismus) Unter Altersdiskriminierung versteht man die Benachteiligung von Menschen aufgrund des Alters. Dies kann sich in Form von Adultismus und Ageismus äußern. Adultismus meint die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen, ausgehend von Erwachsen. Hierbei werden Erwachsene als dominante Gruppe gesehen und ein Machtungleichgewicht akzeptiert. Ageismus bezeichnet das Gegenteil – und zwar die Diskriminierung von Menschen aufgrund eines höheren Lebensalters. Dabei werden ältere Personen vor allem aus strukturell benachteiligt und aus unterschiedlichen Lebensbereichen ausgeschlossen (z.B. am Arbeitsmarkt).
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund eines (zugeschriebenen) sozialen, ökonomischen und/oder Bildungsstatus. Besonders betroffen sind Menschen mit geringem bzw. keinem Einkommen, wohnungslose und/oder Kinder aus Arbeiter*innenfamilien.
Unter Queerfeindlichkeit versteht man die Diskriminierung und Anfeindung von Personen, die sich als queer definieren bzw. als queer gelesen werden. Diese Art der Diskriminierung äußert sich meistens in Ignoranz, Ausschluss und Vorurteile.
Rassismus ist die Diskriminierung, aber auch die hierarchisierende Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund zugeschriebener biologischer und kultureller Merkmale, wie etwa Hautfarbe, Herkunft, Sprache und Religion. Dabei bestimmt die Dominanzgesellschaft die Norm und legitimiert die Ungleichbehandlung von Personen, die der „Norm” abweichen (z.B. BIPoC und Muslim*innen). Rassismus äußert sich in struktureller Ebene, aber auch in individueller, oft auch subtiler Art und Weise, Ebene aus.
Sexismus ist die Diskriminierung eines Menschen aufgrund des zugeschriebenen Geschlechts. Dieser Ideologie zufolge sind Männer in der Gesellschaft bessergestellt und genießen hierdurch Privilegien, Frauen im Gegenzug dazu werden abgewertet. Sexismus findet sich in Strukturen wieder und legitimieren somit Ungleichbehandlungen weiblicher Personen – z.B. Bezahlung, Care-Arbeit, sexuelle Belästigung, Catcalling, etc.
Transfeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung und Feindseligkeit von Transpersonen. Anders als bei Sexismus äußert sich die Transfeindlichkeit insofern, dass hier mehr Gewalt im Spiel ist und systemisch Transpersonen oft ignoriert werden.

Hinweis: Es gibt noch weitere Formen der Diskriminierung.